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wiki:18_steinfurt_recke

Gemeinde Recke

www.recke.de

Dieses ist die Beschreibung der Gemeinde Recke mit ihren früheren Bauerschaften, den ihnen folgenden Gemeinden und den Kirchengemeinden (Kirchspielen).

Bauerschaften

Zur Gemeinde Reck gehören die Ortsteile Steinbeck, Obersteinbeck und Espel.

Hausstätten- und Höfeliste

Literatur

Geschichte

Die Entstehung des Ortes basiert auf der Gründung einer Kirche und der vorher erfolgten Missionierung dieser Region, die von St. Denis, Paris, ausging. Die älteste bekannte Urkunde in Bezug auf Recke stammt aus dem Jahr 1137. Offensichtlich unterstand die Recker Kirche zu dieser Zeit dem Bistum Münster, da verschiedene Güter durch Bischof Werner von Münster an das Kloster Varlar in Coesfeld übertragen wurden. Unter den Gütern befand sich ein domus de Reice cum curte – ein Haus in Recke mit einem Hof. In dieser Urkunde tritt unter anderem als Zeuge der erste Tecklenburger Graf Egbert (Egbertus) auf, der vermutlich bereits zu dieser Zeit Einfluss auf das Recker Gebiet besaß.

Ein weiterer Beleg ist eine im Bistum Osnabrück aufbewahrte Schenkungsurkunde vom 19. Januar 1189. Aus der Urkunde geht hervor, dass der Edelherr Wiebold von Horstmar als Grundherr von Recke (rike) den Haupthof und die Kirche, sowie weitere Höfe im Gemeindegebiet und eine Mühle dem Bischof von Osnabrück zur Errichtung eines Männerklosters schenkte. Die Besitzungen reichten jedoch für eine Klostergründung nicht aus, so verblieb bis zum Jahr 1200 der Besitz bei den Edelherren von Horstmar. Erst zu diesem Zeitpunkt fand endgültig ein urkundlicher Übertrag an den Bischof von Osnabrück, einem Bruder des regierenden Grafen Otto I. von Tecklenburg, statt. 1243 wird Recke erstmals als Pfarrei urkundlich erwähnt und gehörte zum Bistum Osnabrück. Man geht aber davon aus, dass bereits früher eine selbständige Kirche vorhanden war, denn erst 1281 wird erstmals ein Plebanus (Pfarrer) Johannes in Recke erwähnt.

Der Einfluss der Tecklenburger Grafen nahm stetig zu und bereits Mitte des 13. Jahrhunderts übten die Herren von Cappeln, als Lehensleute der Grafen von Tecklenburg, die Gerichtsbarkeit in Recke aus. Im Jahr 1326 erhielt Graf Otto IV. von Tecklenburg das Amt Recke, das somit territorial in die Grafschaft Tecklenburg komplett übergegangen war. Durch Erbauseinandersetzungen kam es zur Teilung der Grafschaft Tecklenburg. Recke gelangte ab 1515 mit der Vereinigung der von Ober- und Niedergrafschaft in die Grafschaft Lingen, die aber weiterhin im Besitz der Grafen von Tecklenburg stand. Letztmals konnte Graf Nikolaus IV. von Tecklenburg 1541 beide Gebiete für kurze Zeit vereinen.

Ab 1548 begann für Recke mit der endgültigen Abtrennung der Grafschaft Lingen von Tecklenburg eine Zeit politischer, kriegerischer und konfessioneller Unruhen und Nöte. Kaum ein anderes Gebiet in Europa wechselte so oft die Besitzer wie Oberlingen, obwohl es mit dem Westfälischen Frieden von 1648 dem holländischen Königshaus der Oranier zugesprochen wurde. Trotz vielfältiger Bemühungen auf Reichstagen durch die Tecklenburger Grafen gelang es ihnen nicht, die Grafschaft Lingen rückzugewinnen. 1702 fiel die Obergrafschaft und damit Recke an Preußen, unter dessen Verwaltung die Gemeinde mit kurzer Unterbrechung von 1807 bis 1813 (Großherzogtum Berg) verblieb. Mit Gründung des Kreises Tecklenburg im Jahr 1816 wurde Recke letztendlich wieder Teil des Tecklenburger Landes.

Recke wird auch als Töddengemeinde bezeichnet. Die Tödden waren Wanderkaufleute und Hausierer, die sich nach dem Dreißigjährigen Krieg, mit der Blütezeit im 18. Jahrhundert, aus Hollandgängern entwickelten und die ihre Waren zunächst in den Niederlanden, dann auch in den nordischen und baltischen Ländern anboten. Der Töddenhandel brachte den Heimatgemeinden einigen Wohlstand, was heute noch die Töddenhäuser mit ihren häufig aufwendig gestalteten Giebeln bezeugen. Von den Tödden sind die normalen Hollandgänger zu unterscheiden, die sich in großer Zahl in den Niederlanden als Grasmäher, Torfstecher und Landarbeiter verdingten. Der Höhepunkt des Hollandgangs war in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. So zogen, wie der Heimatforscher Louis Stüve (1858–1935) berichtet, in den Jahren zwischen 1760 und 1770 in jedem Frühjahr etwa 50 bis 70 Mann von Recke aus zum Arbeiten nach Holland.

Vom 1. Februar 1930 bis zum 1. April 1951 bildeten die Gemeinden Recke und die Gemeinde Mettingen zusammen das Amt Mettingen.

Karten

Karte Alt-Landkreis Tecklenburg

Gemeinde Recke im Kreis Steinfurt

Dokumente

Verweise

Auskünfte

Kreisarchiv Steinfurt

Gemeindearchiv Recke

Heimatvereine

https://heimatverein-recke.de/

Familienforschung Tecklenburger Land

Auskünfte oder weitere ausführliche Unterlagen in digitaler Form zu einzelnen Höfen erhalten Sie unter:

                  info@westfalenhoefe.de
wiki/18_steinfurt_recke.txt · Zuletzt geändert: 2023/10/22 23:33 von mdl2307

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